Berufsständische Versorgungswerke Was ist Das ? Das Finanzlexikon

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Berufsständische Versorgungswerke
Die Rente für freie Berufe

Ein berufsständisches Versorgungswerk ist eine Sondereinrichtung der Altersvorsorge für verkammerte freie Berufe (z.B. Ärzte, Anwälte, Architekten). Für diese Gruppen ersetzt die Pflichtmitgliedschaft im Versorgungswerk in der Regel die Mitgliedschaft in der Gesetzlichen Rentenversicherung (GRV). Sie bilden eine eigenständige erste Säule der Altersvorsorge, basierend auf Selbstverwaltung und Kapitaldeckung.

Der Hauptunterschied zur Gesetzlichen Rente

Die Finanzierungsverfahren sind fundamental verschieden:

Versorgungswerke:
  • Kapitalgedeckt: Die Beiträge der Mitglieder werden am Kapitalmarkt investiert (Aktien, Anleihen, Immobilien etc.).
  • Kapitalmarktabhängig: Die Rentenhöhe hängt von der Summe der Beiträge und der erzielten Rendite ab.
Gesetzliche Rente (GRV):
  • Umlagefinanziert: Die Beiträge der heutigen Zahler finanzieren direkt die heutigen Rentner (Generationenvertrag).
  • Demografieabhängig: Die Leistungsfähigkeit hängt stark vom Verhältnis von Beitragszahlern zu Rentnern ab.

Vor- und Nachteile der Versorgungswerke

Vorteile:
  • Potenziell deutlich höhere Renten durch Kapitalanlage
  • Unabhängigkeit vom demografischen Wandel
  • Selbstverwaltung durch Mitglieder des eigenen Berufsstandes
Nachteile:
  • Kapitalmarktrisiko (Rendite kann schwanken)
  • Geringeres Solidarprinzip (z.B. bei Anrechnungszeiten)
  • Inflexibel und an die Berufszulassung gekoppelt

Weiterführende Informationen finden Sie auf Wikipedia.

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