DAX (Deutscher Aktienindex)
Deutschlands wichtigster Aktienindex einfach erklärt
Der DAX, eine Abkürzung für Deutscher Aktienindex, ist der mit Abstand bekannteste und wichtigste Aktienindex in Deutschland. Er fungiert als das führende Barometer für die deutsche Wirtschaft und spiegelt die Wertentwicklung der 40 größten und liquidesten Unternehmen wider, die an der Frankfurter Wertpapierbörse gelistet sind. Wenn in den Nachrichten von der Entwicklung des deutschen Aktienmarktes die Rede ist, wird fast immer die Punktzahl des DAX als Referenz genannt.
Die Funktionsweise und Berechnung des DAX
Der DAX wurde am 1. Juli 1988 ins Leben gerufen. Man unterscheidet zwei wichtige Berechnungsarten:
- Performanceindex (der eigentliche DAX): Hier wird angenommen, dass alle Dividenden der enthaltenen Unternehmen sofort wieder in die Aktien reinvestiert werden. Er zeigt die tatsächliche Gesamtperformance.
- Kursindex: Diese Variante berücksichtigt nur die reinen Kursveränderungen, ohne Dividenden. Er ist international besser vergleichbar mit Indizes wie dem amerikanischen Dow Jones.
Die Zusammensetzung: Wer kommt in den DAX?
Die Aufnahme in den DAX ist an strenge Kriterien geknüpft. Die zwei entscheidenden Faktoren sind:
- Der Börsenwert der frei an der Börse handelbaren Aktien. Anteile von Großaktionären zählen nicht dazu. Dies ist das wichtigste Kriterium.
- Die Aktien des Unternehmens müssen rege gehandelt werden. Dies stellt sicher, dass die Kurse aussagekräftig sind und Anleger die Papiere jederzeit handeln können.
Ein praktisches Beispiel: Wie Sie in den DAX investieren
Sie können nicht „den DAX“ selbst kaufen, da er nur eine Kennzahl ist. Die einfachste Methode ist ein DAX-ETF. Statt mühsam 40 einzelne Aktien kaufen zu müssen, erwerben Sie über Ihren Broker einen einzigen Anteil eines DAX-ETFs. Dieser Fonds kauft automatisch die Aktien aller 40 DAX-Unternehmen und gewichtet sie exakt so, wie sie auch im Index gewichtet sind.
Kritik und die richtige Einordnung des DAX
Trotz seiner Bedeutung ist ein reines Investment in den DAX aus Sicht einer soliden Anlagestrategie kritisch zu sehen:
- Geringe Diversifikation: Mit nur 40 Unternehmen aus einem einzigen Land ist der DAX im globalen Vergleich sehr schlecht diversifiziert. Ein MSCI World ETF investiert demgegenüber in über 1.500 Unternehmen.
- Branchen-Klumpenrisiko: Der DAX ist historisch sehr stark von der Automobil- und Chemiebranche abhängig. Kriselt es hier, leidet der gesamte Index.
- „Home Bias“: Viele deutsche Anleger neigen dazu, den Heimatmarkt überzugewichten. Dies ist eine psychologische Falle, die das Risiko im Portfolio unnötig erhöht.
Fazit: Der DAX ist ein unverzichtbarer Indikator. Für einen robusten, langfristigen Vermögensaufbau sollte ein DAX-Investment jedoch niemals die alleinige Grundlage sein, sondern stets nur eine Beimischung in einem global gestreuten Weltportfolio.
Weiterführende Informationen zu diesem Thema finden Sie auf Wikipedia.