Finanz und Rente – Lexikon

A

Aktie
Ein Wertpapier, das einen Anteil am Grundkapital eines Unternehmens verbrieft. Als Aktionär ist man Miteigentümer des Unternehmens und hat Anspruch auf einen Teil des Gewinns (Dividende).
Aktueller Rentenwert (ARW)
Der Wert eines einzelnen Rentenpunktes in Euro, der regelmäßig von der Bundesregierung angepasst wird. Er ist ein zentraler Faktor in der Rentenformel.
Altersvorsorge
Sammelbegriff für alle Maßnahmen, die dazu dienen, nach dem Ende der Erwerbstätigkeit den Lebensunterhalt zu sichern. Sie stützt sich in Deutschland auf drei Säulen: gesetzlich, betrieblich und privat.
Altersvorsorge-Mix
Der individuelle Mix aus verschiedenen Vorsorgesäulen (gesetzliche, betriebliche und private), der darauf abzielt, die finanzielle Unabhängigkeit im Ruhestand zu sichern.
Anlagehorizont
Der Zeitraum, für den ein Anleger plant, sein Geld zu investieren, bevor er es wieder benötigt. Für die Altersvorsorge beträgt dieser oft mehrere Jahrzehnte.
Anleihe
Auch Rentenpapier oder Schuldverschreibung genannt. Man leiht einem Staat oder Unternehmen Geld und erhält dafür einen festen Zins über eine festgelegte Laufzeit. Gilt als risikoärmer als Aktien.
Anlegerprofil
Eine Einschätzung der individuellen Risikobereitschaft und des Anlagehorizonts eines Anlegers. Es bestimmt, welche Art von Investition am besten zur persönlichen Situation passt.
Anrechnungszeiten
Zeiten im Lebenslauf, in denen keine Beiträge gezahlt wurden (z.B. Schulzeit, Studium, Arbeitslosigkeit oder Krankheit), die aber für bestimmte Rentenansprüche berücksichtigt werden.
Ausschüttend
Ein Fonds oder ETF, der seine Erträge (z.B. Dividenden oder Zinsen) direkt an die Anleger auszahlt. Gegenteil: thesaurierend.

B

BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht)
Die Aufsichtsbehörde für versicherungsförmige bAV-Durchführungswege wie Direktversicherungen, Pensionskassen und Pensionsfonds. Sie gewährleistet die Regulierung und Sicherheit dieser Produkte.
Basisrente (Rürup-Rente)
Eine Form der privaten Altersvorsorge, die steuerlich stark gefördert wird. Sie richtet sich vor allem an Selbstständige und Gutverdiener. Das Kapital wird ausschließlich als lebenslange Rente ausgezahlt.
Beitragsbemessungsgrenze (BBG)
Das jährliche Höchsteinkommen, bis zu dem Rentenversicherungsbeiträge gezahlt werden müssen. Einkommen über dieser Grenze ist nicht rentenversicherungspflichtig.
Beitragssatz (Rentenversicherung)
Der Prozentsatz des Bruttoeinkommens, den Arbeitnehmer und Arbeitgeber zur Finanzierung der gesetzlichen Rentenversicherung einzahlen. In Deutschland teilen sich beide Parteien diesen Beitragssatz in der Regel hälftig.
Berufsständische Versorgungswerke
Ähnlich der gesetzlichen Rentenversicherung, aber speziell für bestimmte Berufsgruppen wie Ärzte, Architekten oder Rechtsanwälte. Sie bieten eine eigenständige Altersvorsorge, die meist kapitalgedeckt ist.
Betriebliche Altersvorsorge (bAV)
Eine zentrale Säule der Altersvorsorge, die über das Arbeitsverhältnis organisiert wird. Sie dient als Ergänzung zur gesetzlichen Rente und wird oft durch Entgeltumwandlung finanziert.
Betriebsrentenstärkungsgesetz (BRSG)
Ein Gesetz zur Förderung der bAV, das unter anderem die Arbeitgeberzuschusspflicht und die nachgelagerte Besteuerung einführte.
Berufsunfähigkeits-Versicherung (BU)
Eine Versicherung, die bei Berufsunfähigkeit eine Rente zahlt. Sie kann in bAV-Verträge integriert werden.
Börse
Ein organisierter Markt, an dem Wertpapiere wie Aktien, Anleihen und ETFs gehandelt werden. Der Preis wird durch Angebot und Nachfrage bestimmt.
Broker
Ein Finanzdienstleister (Bank oder Online-Anbieter), der seinen Kunden den Kauf und Verkauf von Wertpapieren an der Börse ermöglicht und dafür ein Depot führt.
Brutto-/Netto-Rente
Die Brutto-Rente ist der Betrag vor Abzug von Beiträgen zur Kranken- und Pflegeversicherung. Die Netto-Rente ist der Betrag nach diesen Abzügen. Davon müssen eventuell noch Steuern gezahlt werden.

C

Cost-Average-Effekt (Durchschnittskosteneffekt)
Der Effekt, der bei regelmäßigen, gleichbleibenden Sparraten (z.B. in einem ETF-Sparplan) entsteht. Bei hohen Kursen kauft man automatisch weniger Anteile, bei niedrigen Kursen mehr. Dies führt langfristig zu einem günstigeren Durchschnitts-Einkaufspreis.

D

DAX
Deutscher Aktienindex. Er misst die Wertentwicklung der 40 größten und umsatzstärksten Unternehmen, die an der Frankfurter Börse gelistet sind.
Depot
Ein Konto zur Aufbewahrung und Verwaltung von Wertpapieren. Es wird von einem Broker oder einer Bank geführt und ist die Voraussetzung für den Börsenhandel.
Direktversicherung
Ein Durchführungsweg der bAV, bei dem der Arbeitgeber eine Rentenversicherung auf das Leben des Arbeitnehmers abschließt.
Direktzusage (Pensionszusage)
Ein Durchführungsweg der bAV, bei dem der Arbeitgeber die Leistung direkt zusagt und dafür Rückstellungen in der Bilanz bildet.
Diversifikation
Die Streuung von Geldanlagen auf verschiedene Anlageklassen (z.B. Aktien, Anleihen), Regionen und Branchen, um das Gesamtrisiko zu reduzieren. Grundregel: „Lege niemals alle Eier in einen Korb!“
Dividende
Der Teil des Unternehmensgewinns, der an die Aktionäre ausgeschüttet wird. Sie ist eine Form der Rendite bei Aktien.
Doppelverbeitragung
Ein Begriff für die Zahlung von Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträgen auf Betriebsrenten im Auszahlungsalter.
Durchführungswege
Die fünf gesetzlich anerkannten Wege, über die eine bAV umgesetzt werden kann: Direktversicherung, Pensionskasse, Pensionsfonds, Unterstützungskasse und Direktzusage.

E

Einlagensicherung
Ein gesetzlicher Schutz für Bankguthaben. In der EU sind Guthaben auf Giro-, Tages- oder Festgeldkonten bis zu 100.000 € pro Kunde und Bank im Falle einer Bankenpleite abgesichert. Wertpapiere im Depot fallen unter einen anderen Schutz (Sondervermögen).
Einstandspflicht
Die gesetzliche Pflicht des Arbeitgebers, für die zugesagten bAV-Leistungen einzustehen.
Entgeltpunkte (EP)
Die „Währung“ der gesetzlichen Rentenversicherung, auch **Rentenpunkte** genannt. Sie messen die Beitragsleistung eines Versicherten.
Entgeltumwandlung
Die Praxis, einen Teil des Bruttogehalts in eine bAV einzahlen zu lassen, um sofort Steuern und Sozialabgaben zu sparen.
Ertragsanteil
Der Teil der Rentenzahlung, der bei der Besteuerung berücksichtigt wird. Bei privaten Rentenversicherungen wird nur der Ertragsanteil besteuert.
Erwerbsminderungsrente
Eine Rente, die gezahlt wird, wenn eine Person aufgrund von Krankheit oder Behinderung nicht mehr in der Lage ist, regulär zu arbeiten. Sie ersetzt teilweise oder vollständig das Einkommen.
ESG
Abkürzung für Environment (Umwelt), Social (Soziales) und Governance (Unternehmensführung). Bezeichnet Kriterien für nachhaltige Geldanlagen, die neben der Rendite auch ökologische und soziale Aspekte berücksichtigen.
ETF (Exchange Traded Fund)
Ein börsengehandelter Indexfonds, der einen bestimmten Marktindex (z.B. den DAX oder MSCI World) passiv nachbildet. ETFs sind der einfachste und kostengünstigste Weg, um breit gestreut in Aktien zu investieren.

F

Faktorrente (Rentenformel)
Ein Begriff, der sich auf die mathematische Formel zur Berechnung der gesetzlichen Rente bezieht. Diese Formel berücksichtigt die Entgeltpunkte, den Zugangsfaktor (bei Rentenbeginn), den aktuellen Rentenwert und den Rentenartfaktor.
Fonds (Investmentfonds)
Ein „Topf“, in den viele Anleger Geld einzahlen. Ein Fondsmanager investiert dieses Geld dann gebündelt in eine Vielzahl von Wertpapieren. ETFs sind eine spezielle, passive Art von Fonds.
Fondsgebundene Lebensversicherung
Eine Versicherungspolice, bei der die eingezahlten Beiträge in Investmentfonds (oft ETFs) investiert werden, um eine höhere Rendite zu erzielen. Sie kombiniert Altersvorsorge mit einer Todesfallabsicherung.
Freistellungsauftrag
Ein Auftrag an eine Bank, Kapitalerträge (Zinsen, Dividenden etc.) bis zur Höhe des Sparer-Pauschbetrags (aktuell 1.000 € für Singles / 2.000 € für Verheiratete) von der Kapitalertragsteuer freizustellen.
Freiwillige Beiträge
Zahlungen, die nicht pflichtversicherte Personen in die GRV einzahlen können, um Rentenansprüche zu erwerben oder Lücken zu schließen.

G

Garantiekapital
Bei Altersvorsorgeprodukten (wie Rentenversicherungen) der Mindestbetrag, den der Anbieter dem Kunden bei Rentenbeginn garantiert, unabhängig von der Entwicklung der Märkte.
Generationenvertrag
Das Prinzip der gesetzlichen Rentenversicherung, bei dem die aktive Arbeitnehmergeneration die Renten der aktuellen Rentnergeneration finanziert (auch Umlageverfahren genannt).
Gesetzliche Rentenversicherung (GRV)
Das größte und wichtigste soziale Sicherungssystem in Deutschland. Sie ist eine Pflichtversicherung und dient als Basis der Altersvorsorge.

H

Hierarchie der Finanzplanung
Ein schrittweiser Ansatz zur finanziellen Planung, der die Absicherung von kurzfristigen Risiken und den Aufbau eines Notgroschens vor dem langfristigen Vermögensaufbau priorisiert.
Hinterbliebenenrente
Rentenleistungen (z.B. Witwen- oder Waisenrente), die nach dem Tod eines Versicherten an dessen Angehörige gezahlt werden.
Humankapital
Die Summe der Fähigkeiten, Kenntnisse und Erfahrungen einer Person, die ihre Arbeitskraft und ihr zukünftiges Einkommenspotenzial bestimmen. Das größte Kapital, das junge Menschen besitzen.

I

Index
Ein Korb von Aktien, der einen bestimmten Markt oder eine bestimmte Branche repräsentiert und dessen Wertentwicklung misst. Bekannte Indizes sind der DAX oder der MSCI World.
Inflation
Der Prozess des allgemeinen Preisanstiegs, der dazu führt, dass Geld an Kaufkraft verliert. Mit dem gleichen Betrag kann man sich in Zukunft weniger kaufen. Der Hauptgrund, warum Sparen allein nicht reicht.
Investmentsteuergesetz (InvStG)
Ein deutsches Gesetz, das die Besteuerung von Investmentfonds (einschließlich ETFs) regelt. Es legt fest, wie und wann Dividenden, Zinsen und Kursgewinne besteuert werden.

K

Kapitalanlage
Die Investition von Geld in Finanzprodukte mit dem Ziel, eine Rendite zu erzielen. Im Kontext des 3-Schichten-Modells bezieht sich dies auf die ungeförderte private Vorsorge (Schicht 3).
Kapitalertragsteuer
Eine Steuer auf Erträge aus Kapitalanlagen, wie Zinsen, Dividenden und realisierte Kursgewinne. Sie beträgt pauschal 25 % zuzüglich Solidaritätszuschlag und ggf. Kirchensteuer.
Kapitalgedecktes Verfahren
Ein Vorsorgesystem, bei dem die eingezahlten Beiträge angelegt und verzinst werden, um später daraus Leistungen zu finanzieren. Im Gegensatz dazu steht das Umlageverfahren der gesetzlichen Rente.
Kapitalwahlrecht
Die Möglichkeit bei bAV-Verträgen, zwischen einer lebenslangen Rente oder einer einmaligen Kapitalauszahlung bei Rentenbeginn zu wählen.
Klassische Rentenversicherung
Eine private Rentenversicherung, die eine garantierte Rentenhöhe verspricht und oft eine Überschussbeteiligung bietet.
Kontenklärung
Der Prozess, bei dem Versicherte gemeinsam mit der Deutschen Rentenversicherung ihren Versicherungsverlauf überprüfen und fehlende Zeiten nachmelden.
Künstlersozialkasse (KSK)
Eine Institution, die freiberufliche Künstler und Publizisten in die gesetzliche Sozialversicherung einbezieht.

L

Langlebigkeitsrisiko
Das Risiko, dass das angesparte Vermögen aufgebraucht ist, bevor man stirbt. Dagegen helfen lebenslange Renten (Verrentung).
Leitzins
Der Zinssatz, zu dem sich Geschäftsbanken bei einer Zentralbank (z.B. der EZB) Geld leihen können. Er beeinflusst maßgeblich das Zinsniveau für Sparer und Kreditnehmer im gesamten Wirtschaftsraum.
Liquidität
Die Fähigkeit, eine Anlage schnell und ohne große Verluste wieder in Bargeld umzuwandeln. Tagesgeld ist sehr liquide, eine Immobilie ist sehr illiquide.

M

Minijob
Eine geringfügige Beschäftigung mit einem maximalen Verdienst von 538 Euro pro Monat. Minijobber sind grundsätzlich rentenversicherungspflichtig, können sich aber befreien lassen.
Mischfonds
Ein Investmentfonds, der sowohl in Aktien als auch in Anleihen investiert. Ziel ist es, eine Balance zwischen Renditepotenzial (durch Aktien) und Sicherheit (durch Anleihen) zu finden.
MSCI World
Ein weltweiter Aktienindex, der über 1.500 Unternehmen aus 23 Industrieländern umfasst. Er ist die beliebteste und einfachste Grundlage für ein weltweit gestreutes ETF-Portfolio.

N

Nachgelagerte Besteuerung
Das Prinzip, dass bAV-Auszahlungen im Rentenalter voll versteuert werden müssen.
Netto-Effekt
Der finanzielle Vorteil der Entgeltumwandlung. Da Beiträge vor Steuern und Sozialabgaben abgezogen werden, sinkt das Nettoeinkommen des Arbeitnehmers weniger stark als der eingezahlte Betrag.
Notgroschen
Eine eiserne Reserve für unvorhergesehene Ausgaben (z.B. Autoreparatur, kaputte Waschmaschine). Sie sollte 3-6 Netto-Monatsgehälter umfassen und auf einem schnell verfügbaren Tagesgeldkonto liegen.

O

Order
Ein Auftrag zum Kauf oder Verkauf eines Wertpapiers, der an einen Broker übermittelt wird. Man kann z.B. Limits setzen, um den maximalen Kauf- oder minimalen Verkaufspreis festzulegen.

P

Paritätische Finanzierung
Das Prinzip, dass Arbeitnehmer und Arbeitgeber die Beiträge zur Rentenversicherung zu gleichen Teilen (je 50 %) zahlen.
Pensionsfonds
Ein Durchführungsweg der bAV, der stärker kapitalmarktorientiert ist und potenziell höhere Renditen bietet als eine Pensionskasse.
Pensionskasse
Ein Durchführungsweg der bAV, bei dem Beiträge an eine rechtlich selbstständige Versorgungseinrichtung gezahlt werden.
Pensions-Sicherungs-Verein (PSVaG)
Eine Einrichtung, die bAV-Ansprüche im Falle der Insolvenz des Arbeitgebers absichert (relevant für Direktzusagen, Unterstützungskassen und Pensionsfonds).
Pflichtversicherung
Die gesetzliche Verpflichtung für bestimmte Personengruppen, in die GRV einzuzahlen.
Portfolio
Die Gesamtheit aller Wertpapiere und sonstigen Vermögenswerte, die ein Anleger besitzt.
Portabilität
Die Möglichkeit, bAV-Verträge bei einem Jobwechsel zum neuen Arbeitgeber mitzunehmen oder weiterzuführen.

R

Rebalancing
Der Prozess, bei dem ein Portfolio wieder in seine ursprüngliche, strategische Aufteilung gebracht wird. Wenn beispielsweise Aktien stark gestiegen sind, verkauft man einen Teil der Aktien und kauft Anleihen, um das gewünschte Risiko-Rendite-Verhältnis wiederherzustellen.
Regelaltersgrenze
Das Alter, ab dem man ohne Abschläge Anspruch auf die gesetzliche Regelaltersrente hat. Dieses Alter steigt stufenweise an.
Rendite
Der Gesamtertrag einer Geldanlage, ausgedrückt in Prozent des eingesetzten Kapitals. Sie setzt sich in der Regel aus Kursgewinnen und Ausschüttungen (Zinsen, Dividenden) zusammen.
Rentenartfaktor
Ein Faktor in der Rentenformel, der die Art der Rente berücksichtigt. Eine Altersrente hat den Faktor 1,0, während andere Rentenarten (z.B. Hinterbliebenenrente) niedrigere Faktoren haben können.
Rentenformel
Die mathematische Formel zur Berechnung der monatlichen Bruttorente: Rentenpunkte × Zugangsfaktor × Rentenartfaktor × Aktueller Rentenwert.
Renteninformation
Ein jährlicher Brief der Deutschen Rentenversicherung, der über die gesammelten Entgeltpunkte und die voraussichtliche Rentenhöhe informiert.
Rentenlücke
Die Differenz zwischen dem letzten Nettoeinkommen vor der Rente und dem Betrag, den man tatsächlich aus der gesetzlichen Rente (nach Steuern und Abgaben) erhält. Diese Lücke muss durch private und betriebliche Vorsorge geschlossen werden.
Rentenniveau
Das Verhältnis einer Standardrente (nach 45 Jahren Einzahlung mit Durchschnittsverdienst) zum aktuellen Durchschnittseinkommen. Es ist ein politischer Indikator für die Leistungsfähigkeit der Rentenversicherung und liegt derzeit bei ca. 48%.
Rentenpunkte
(Siehe Entgeltpunkte)
Rentenreformen
Politische Anpassungen des Rentensystems, die darauf abzielen, die Rentenfinanzen stabil zu halten (z.B. durch Anhebung der Regelaltersgrenze oder Absenkung des Rentenniveaus).
Riester-Rente
Eine Form der privaten Altersvorsorge, die vom Staat durch Zulagen und Steuervorteile gefördert wird. Sie lohnt sich vor allem für Geringverdiener und Familien mit Kindern.
Risiko
Die Möglichkeit, dass eine Geldanlage an Wert verliert oder die erwartete Rendite nicht erzielt wird. Generell gilt: Höhere Renditechancen sind immer mit einem höheren Risiko verbunden.
Risikoprofil
Die individuelle Risikobereitschaft eines Anlegers. Sie bestimmt, welche Anlageklassen (z.B. Aktien oder Anleihen) und in welchem Verhältnis sie im Portfolio enthalten sein sollten.
RV
Abkürzung für Rentenversicherung.
Rürup-Rente (Basisrente)
Eine steuerlich geförderte Form der Altersvorsorge (Schicht 1), die sich vor allem an Selbstständige richtet. Das Kapital kann nur als lebenslange Rente ausgezahlt werden.

S

Säulen der Altersvorsorge
Das deutsche Rentensystem besteht aus drei Säulen: 1. Säule (Gesetzlich): Die gesetzliche Rentenversicherung. 2. Säule (Betrieblich): Die betriebliche Altersvorsorge (bAV). 3. Säule (Privat): Private Vorsorge wie Riester, Basisrente oder ETF-Sparen.
Schichten-Modell (3-Schichten-Modell)
Eine steuerrechtliche Klassifizierung von Vorsorgeprodukten in Deutschland (Schicht 1: Basisversorgung, Schicht 2: Zusatzversorgung, Schicht 3: Kapitalanlage).
Sondervermögen
Das Kapital in einem Investmentfonds oder ETF ist gesetzlich als Sondervermögen geschützt. Das bedeutet, es ist vom Vermögen der Fondsgesellschaft getrennt und im Falle einer Pleite des Anbieters nicht verloren, sondern gehört weiterhin den Anlegern.
Sparer-Pauschbetrag
Ein Betrag, bis zu dem Kapitalerträge pro Jahr steuerfrei sind. Aktuell 1.000 € für Singles und 2.000 € für Verheiratete. Wird mittels Freistellungsauftrag bei der Bank geltend gemacht.
Sparplan
Ein Dauerauftrag, bei dem monatlich ein fester Betrag automatisch in ein Wertpapier (z.B. einen ETF) investiert wird. Ideal für den langfristigen Vermögensaufbau.
Solidarprinzip
Ein Grundpfeiler der GRV. Die Gemeinschaft aller Versicherten trägt Risiken wie Krankheit, Arbeitslosigkeit oder Kindererziehung gemeinsam, wodurch Rentenansprüche auch in Zeiten geringer oder keiner Beiträge gesichert sind.
Sozialpartnermodell (SPM)
Eine Form der bAV, die nur im Rahmen eines Tarifvertrags umgesetzt werden kann und eine reine Beitragszusage ohne Garantien ermöglicht.
Statistisches Bundesamt (Destatis)
Die offizielle Behörde, die statistische Daten erhebt, die den demografischen Wandel dokumentieren (z.B. Altenquotient).

T

Tagesgeld
Ein flexibles Bankkonto für kurzfristiges Sparen, z.B. für den Notgroschen. Es bietet variable Zinsen und das Geld ist täglich verfügbar.
TER (Total Expense Ratio)
Gesamtkostenquote. Sie gibt die jährlichen Kosten eines Fonds oder ETFs in Prozent des Fondsvermögens an. Bei ETFs ist die TER meist sehr niedrig (oft unter 0,5 %).
Thesaurierend
Ein Fonds oder ETF, der seine Erträge (Dividenden, Zinsen) nicht auszahlt, sondern automatisch wieder im Fondsvermögen anlegt (reinvestiert). Dies verstärkt den Zinseszinseffekt. Gegenteil: ausschüttend.

U

Umlageverfahren
Das Funktionsprinzip der gesetzlichen Rente. Die Einnahmen (Beiträge der Arbeitnehmer und Arbeitgeber) eines Jahres werden direkt als Ausgaben (Renten) an die heutigen Rentner verteilt. Es wird kein Kapital angespart.
Unverfallbarkeit
Der Zeitpunkt, ab dem Ansprüche auf arbeitgeberfinanzierte bAV-Beiträge dem Arbeitnehmer rechtlich zustehen und nicht mehr verloren gehen können (in der Regel nach 3 Jahren Betriebszugehörigkeit).
Unterstützungskasse
Ein Durchführungsweg der bAV, der eine hohe Flexibilität bietet und bei dem Beiträge an eine rechtlich selbstständige Versorgungseinrichtung gezahlt werden.

V

Verbraucherzentrale
Eine unabhängige Institution, die Verbraucher zu Finanz- und Altersvorsorgethemen berät.
Vermögenswirksame Leistungen (VL)
Eine freiwillige Zusatzzahlung des Arbeitgebers (bis zu 40 € pro Monat), die direkt in einen speziellen Sparvertrag fließt (z.B. Bausparvertrag oder Aktienfondssparplan).
Vermögensaufbau
Der Prozess des systematischen Sparens und Investierens, um langfristig Kapital aufzubauen.
Versicherungsförmige Wege
Durchführungswege der bAV (Direktversicherung, Pensionskasse, Pensionsfonds), die der direkten Aufsicht der BaFin unterliegen und hohe Sicherheit bieten.
Volatilität
Ein Maß für die Stärke der Preisschwankungen einer Geldanlage. Hohe Volatilität bedeutet ein höheres Risiko, aber historisch auch höhere Renditechancen.
Vorläufiges Durchschnittsentgelt
Ein von der Bundesregierung festgelegter Wert, der das durchschnittliche Einkommen aller Versicherten widerspiegelt und als Basis für die Berechnung der Rentenpunkte dient.

W

Wartezeit
Die Mindestdauer (in Jahren), die ein Versicherter in die gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt haben muss, um einen Rentenanspruch zu erwerben.
Weltportfolio
Eine Anlagestrategie, bei der das Vermögen global gestreut wird. Oft wird dies durch ETFs auf Indizes wie den MSCI World und den MSCI Emerging Markets umgesetzt. Ziel ist es, das Risiko zu minimieren und langfristig von der globalen Wirtschaftsentwicklung zu profitieren.
Wertpapier
Eine Urkunde, die ein privates Recht (z.B. Eigentum an einem Unternehmen oder eine Forderung) verbrieft. Die wichtigsten Arten sind Aktien und Anleihen.

Z

Zertifikat
Ein Schuldverschreibung, das die Wertentwicklung eines Basiswertes (z.B. eines Index, einer Aktie oder eines Rohstoffs) abbildet. Im Gegensatz zu ETFs sind sie kein Sondervermögen und tragen ein Emittentenrisiko (Risiko der Pleite des Herausgebers).
Zinseszins
Der wichtigste Effekt beim langfristigen Vermögensaufbau. Er entsteht, wenn Zinsen oder andere Erträge nicht ausgezahlt, sondern reinvestiert werden und somit in den Folgejahren selbst Zinsen erwirtschaften. Dies führt zu exponentiellem Wachstum.
Zugangsfaktor
Ein Faktor in der Rentenformel, der berücksichtigt, ob ein Versicherter pünktlich (Faktor 1,0), früher (Abschläge) oder später (Zuschläge) in Rente geht.

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